Donnerstag, 19. Januar 2006

Fullsize

Den Mietwagen, den wir hier fahren, hatte ich im Rahmen eines Fly&Drive-Angebotes bereits in der Schweiz gebucht, und zwar einen Wagen der Kategorie "Compact". Ich war der Meinung, dies sei genau das Auto das wir brauchen, nicht zu klein, nicht zu gross, genau richtig um problemlos voranzukommen. Als wir dann in L.A. den Wagen uebernehmen wollten und der Angestellte der Mietwagenfirma fragte, wohin wir denn zu reisen gedenken und ich etwas von "National Parks" sagte, verwarf er gleich die Haende. Die Kategorie "Compact" sei ein Stadtauto, mit dem koenne ich unmoeglich so weit ueber Land fahren. Wohlwissend, dass die einem fast immer etwas aufschwatzen wollen, sei es eine Zusatzversicherung oder eben einen Upgrade in der Wagenkategorie, schaltete ich auf stur und beharrte auf dem was ich gebucht hatte. Doch der Typ insistierte, ich wuerde es bereuen, wenn ich so weit fahren muesse, zudem seien die Strassenverhaeltnisse nicht die besten und es koennte Schnee haben, ein staerkerer Wagen sei zu meiner eigenen Sicherheit, und und und...

Ich erklaerte ihm, dass ich in der Schweiz mit weitaus kleineren Autos problemlos in die Berge fahre und dies auch gewohnt sei, aber er liess einfach nicht locker. Er pries die Vorteile der Kategorie "Fullsize", er wuerde mir sogar noch lieber einen Wagen mit 4-Rad-Antrieb geben... - er gab sich wirklich alle Muehe, mich rumzukriegen. Als dann auch Ursula sich auf seine Seite schlug, gab ich mich dann halt nach einigem Hin und Her doch geschlagen, und so haben wir aus einer ganzen Palette von Wagen der Fullsize-Kategorie einen Pontiac Grand Prix ausgewaehlt - ein Riesending in meinen Augen, aber hier fallen solche Autos schon gar nicht mehr auf. Am Armaturenbrett sind so viele Knoepfe und Schalter enthalten und Informationen am Display abrufbar, dass ich noch gar nicht dazu gekommen bin, dies alles auszuprobieren. Der Wagen kostet nun natuerlich ein paar Dollar mehr, doch ich muss sagen, dass er mir inzwischen schon fast ein bisschen ans Herz gewachsen ist und ich ihn gar nicht mehr hergeben moechte. Der Motor schnurrt leise wie eine Katze, er braust los wenn man ein wenig aufs Gas drueckt, und zum Fahren ist er ueberaus bequem. Wir fahren zwar keine Monsteretappen, gleichwohl sind wir halt doch viel unterwegs und so hat es schon seine Vorteile, wenn das Fahren auch einen gewissen Komfort behinhaltet. Und wenn dann mal wie vorgestern das Thermometer auf -15 Grad C sinkt, findet man ploetzlich auch derart unnuetze Dinge wie eine Sitzheizung ploetzlich laessig...

Dienstag, 17. Januar 2006

National Parks

Nun hat uns hier der Winter doch noch eingeholt. Auf unserer Fahrt in den Zion National Park war es wettermaessig nicht mehr ganz so sonnig wie bis anhin. Doch wenn dann die Sonne durchdrang, war der Anblick der gigantischen Felswaende tatsaechlich so, wie man es von Prospekten und Postkarten her kennt: die orange-roten Felsen leuchten extrem in der Sonne, und je nach Lichteinfall wechseln die Farben staendig. Im Sommer ist es nicht erlaubt, hier mit dem Auto durchzufahren, da sonst ein Chaos entstehen wuerde, jetzt im Winter aber, wo nicht viele Touristen hier sind, kann man problemlos mit dem Wagen in den Park. Natuerlich haben wir uns nicht damit begnuegt, sondern sind in unsere Wanderschuhe gestiegen und in die Hoehe gekraxelt - um wiederum eine spektakulaere Sicht in den Canyon zu geniessen. Es gibt hier verschiedene ausgeschilderte Hiking-Trails in verschiedenen Schwierigkeitsstufen, so dass man sich kaum je verlaufen kann. Am Abend, als wir dann zurueck in unseren Unterkunftsort Springdale gefahren sind, hat dann allerdings ein Schneegestoeber eingesetzt und es wurde biestig kalt.

Am naechsten Morgen war bereits wieder schoenstes Wetter mit knuetschblauem Himmel. Die roten Felsen hatten alle weisse Schneehaeubchen auf, was wiederum ein voellig anderes Bild ergab. Wir fuhren gleich nochmals in den Zion Park und stiegen erneut in die Hoehe, diesmal von einer anderen Seite her. Die Srasse war aber an den schattigen Stellen bereits schneebedeckt und eisig, so dass wir mit der entsprechenden Vorsicht fahren mussten.

Dann aber gings weiter zum Bryce Canyon National Park. Hier war es dann noch extremer, -5 Grad C, und ein bissiger Wind blies uns um die Ohren. Viele der Parkwege waren wegen des Schnees geschlossen, aber es gab doch einige Zufahrten, die offen gehalten wurden und man so die orange-roten erodierten Sandsteinformationen bewundern konnte. Dies zusammen mit dem blauen Himmel und dem weissen Schnee wirkte fast kitschig... Waehrend man sich im Zion National Park im Tal befindet und in die Hoehe schaut, faehrt man im Bryce Canyon auf einem Plateau und schaut in die Tiefe - und eben auch in die unendliche Weite - wir konnten uns kaum sattsehen.

Unser Etappenort war Panguitch, ausgangs des Parks. Hier und auch in anderen Orten rund um die Parks reiht sich Motel an Motel, man kann sich etwa vorstellen, wie es da im Sommer zu und hergeht. Jetzt wirken diese Orte fast ausgestorben und oed und man kann problemlos eine Unterkunft finden ohne vorher zu reservieren. Aber eben, heizbar muss die sein - heute zeigte das Thermometer -15 Grad C an!!! Zum Glueck hat mir Stan in San Diego einen Taschenrechner mit auf den Weg gegeben, so dass ich die jeweils angezeigten Grad Fahrenheit mittels einer komplizierten Formel auch umrechnen kann...

Sonntag, 15. Januar 2006

Nordwaerts

San Diego hat uns sehr beeindruckt, die Stadt weist unzaehlige huebsche Plaetze auf, mit vielen Gruenanlagen und ueppigen tropischen Pflanzen, Straeuchern und uns unbekannten Blumen in allen Farben - eine komplett andere Welt als in Baja California, wo man kaum je eine Gruenflaeche gesehen hat.

Nun sind wir aber dort bereits wieder abgereist, Richtung Norden. Unsere Fahrt hat uns an Las Vegas vorbeigefuehrt (ja, wir konnten der Spielsucht widerstehen!) und sind nun in St. George, einer Kleinstadt in Utah gelandet. Ab hier geht's morgen in den ersten Nationalpark. Hoffentlich haelt das Wetter, es ist hier empfindlich kuehler geworden und wenn die Sonne nicht gerade scheint, braucht man einen Pullover. Doch wir haben alles mit dabei - mit kaltem Wetter haben wir gerechnet, sogar dass wir in hoeheren Lagen noch Schnee antreffen werden...

Freitag, 13. Januar 2006

Orientierungsprobleme

Nun sind wir wieder in unser "Basislager" L.A. zurueckgekehrt, d.h. zu den Eltern unserer ehemaligen Austauschschuelerin Meggie. Hier sind wir schon zu Beginn unserer Ferien aufs Herzlichste willkommen geheissen worden, die Familie hat uns am Flughafen abgeholt, wieder zurueckgebracht, sie beherbergt und verkoestigt uns aufs Vortrefflichste, wir werden so richtig verwoehnt und koennen wann immer wir wollen bei ihnen wieder absteigen.

Dies haben wir soeben wieder fuer einen Tag getan, da wir zurueck von Baja California am Flughafen von L.A. ein Auto gemietet hatten und nun mit diesem erstmals in unser Basislager, etwa 1 Std. vom Flughafen entfernt, fahren wollten. Ich bin mich an verschiedene Grossstaedte gewoehnt, bin auf frueheren Reisen schon in Mexico City und San Francisco gefahren und hatte dort keine Probleme mit der Orientierung - aber L.A. hat mich geschafft! Trotz meinem perfekten Copiloten, trotz Stadtplan und vorgaengig eingezeichneter Route - wir verfuhren uns noch und noecher. Dieser Strassenwirrwarr, der dichte Verkehr, die unzaehligen Schilder und Strassennummern brachten mich voellig an den Anschlag. Und wenn wir jemanden an einer Tankstelle oder in einem Laden den Stadtplan vorhielten und fragten, ob sie uns bitte erklaeren koennten, wo wir denn hier seien, hatten die meist keine Ahnung, sprich noch nie einen Stadtplan gesehen. Schlussendlich brauchten wir glatte 3 Std. um an unser Ziel zu kommen...

Heute nun sind wir nach San Diego gefahren, wo wir wiederum einen Besuch machen, und zwar bei Meggie's Grosseltern, welche auch schon bei uns in der Schweiz zu Besuch waren. Auch hier werden wir wiederum nach Strich und Faden verwoehnt, wir haben zusammen eine Stadtbesichtigung gemacht und so viel Interessantes ueber San Diego erfahren. Wir werden noch einen weiteren Tag hier bleiben, doch anschliessend werden wir wieder weiter ziehen.

Mittwoch, 11. Januar 2006

Adios Mexico

Nun ist bereits unser letzter Mexico-Tag vorueber, morgen geht's weder nach L.A. Wir haetten es hier noch weitaus laenger ausgehalten, doch wir haben von Anfang an Bajo California nur als "Abstecher" eingeplant. Ich haette gerne hier einige Fotos hochgeladen, doch dies ist in den hiesigen Internetcafes nicht so einfach - vielleicht hole ich es spaeter noch nach.

Die mexikanische Kueche ist ja ueberall bekannt und Tacos, Tortillas und Enchiladas gibt es in mexikanischen Restaurants auch bei uns zuhause. Hier aber ist dies an jeder Strassenecke erhaeltlich. Was uns anfaenglich am meisten Muehe machte, war auf unser geliebtes Brot mit Kaffee und Konfituere zu verzichten und stattdessen den Tag mit einem mexikanischen Fruehstueck mit Eiern in allen Varianten, Omeletten, Frijoles (braunen Bohnen), Speck, Schinken und Tortillas zu beginnen. Aber da gewoehnt man sich rasch daran - und dies ist alleweil besser als das langweilige Toastbrot, welches man als Alternative haben koennte.

Morgen sind wir also wieder "back in the States" - und unsere Reise geht dort weiter.

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Schmidt (Gast) - 17. Dez, 00:40
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